Yvonne Danger

geprüfte Tierheilpraktikerin (VDT) und Tierakupunkteurin TCM

 

Was ist ein Tierheilpraktiker überhaupt?

Obwohl der Begriff Tierheilpraktiker sich in den letzten Jahren doch immer mehr verbreitet hat, können sich einige Leute nichts unter diesem Berufsbild vorstellen.

Tierheilpraktiker (THP) behandeln auf der ganzheitlichen Ebene. Das bedeutet, dass ein THP sich nicht nur auf die Behandlung der Symptome Ihres Tieres konzentriert, sondern sich ein Gesamtbild IhresTieres macht. In dieses Gesamtbild werden die vorhandenen Krankheiten, das Verhalten und das Aussehen des Tieres mit einbezogen.

Um sich ein Bild vom Tier machen zu können, wird die Mithilfe des Patientenbesitzers benötigt. Die Befragung (Anamnese) nimmt einige Zeit in Anspruch. Während dieses Gespräches wird zum einem nach bereits vorhandenen Krankheiten gefragt, wobei die chronologische Reihenfolge sehr wichtig ist, weil sich einige Krankheiten aufgrund bestimmter Voraussetzungen entwickeln. Ferner wird nach dem Verhalten gegenüber anderen Menschen und Artgenossen, dem Futterplan des Tieres und noch vielen anderen Sachen gefragt. Durch die Befragung kann der THP sich bereits ein Bild über den Patienten machen und evtl. schon die mögliche Ursache des Problems lokalisieren.

Leidet ein Tier unter ständigen Durchfall so kann ein psychisches oder organisches Problem vorliegen. In diesem Fall wird also die Haltung des Patientens genaustes hinterfragt sowie die Lebenssituation wie z.B. Verlust eines Artgenossen oder der Bezugsperson. Ferner wird nach dem Futter des Tieres sowie nach dem Kot- und dem Urinabsatz gefragt. Wobei die Farbe, Konsistenz und der Geruch bedeutend sind. Anhand dieser Kriterien kann ein THP herausfinden, wo sich die Problematik im Verdauungssystem befindet.

Erst nach der ausgiebigen Befragung wird das Tier genau untersucht. Dabei ist es sehr wichtig, dass sich der Patient während der Untersuchung wohlfühlt und sich zu nichts gezwungen fühlt. Den nur so hat das Tier keine Angst, wenn der THP das nächste Mal vor der Tür steht um ihn zu behandeln oder es in die Praxis geht.

Nach der Untersuchung des Tieres werden dem Besitzer die Therapiemöglichkeiten erläutert.
Vor- und Nachteile jeder Therapieart werden erläutern sowie die Durchführung und die Kosten werden genauestens besprochen.

Tierärzte sehen uns THPs leider oft als Konkurrenz an. Wobei eine Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und Tierheilpraktiker sehr vorteilhaft sein kann. Ohne Tierärzte geht es nicht, jedoch muss es nicht immer gleich die harte Chemiekeule sein, welches dem Tier verabreicht wird. Ein THP kann sehr gute Erfolge in Bezug auf viele akute sowie insbesonders chronische Krankheiten erzielen. Auch bei Verhaltensänderungen, wo der Tierarzt meistens keinen Rat weiß, kann eine wesentliche Erleichterung für Besitzer und Tier durch den THP erreicht werden.

Ebenso kann ein THP in der Vorsorge und der Nachsorge dem Besitzer hilfreich zur Seite stehen.
Der Schwachpunkt bei Hund und Katze sind die Nieren. Ein Drittel unser Samtpfoten und Hunde sterben an Nierenversagen. Auch hier kann man mit dem rechtzeitigen Einsatz von Naturheilkunde bei den typischen Anzeichen von Nierenproblemen viel erreichen.

Mit der Nachsorge ist die Behandlung nach einer schweren Krankheit oder einer OP gemeint. Besonders nach einer Narkose sollte die Leber entgiftet und die Nieren gestärkt werden. Eventuell muss die Darmflora, die durch die Medikamente in Mitleidenschaft gezogen wurde, wieder hergestellt werden.

Weder der Tierarzt noch ein Tierheilpraktiker können Wunder vollbringen! Das Ziel von beiden Berufsgruppen liegt in einem gesunden, fröhlichen und ausgeglichenen Tier. Welches Freude am Leben hat und seine Umgebung mit glänzenden Augen wahrnimmt.


Wie findet man einen guten Tierheilpraktiker?

Leider ist der Begriff des THP nicht geschützt und jeder, kann und darf sich THP nennen. Das stellt für den Tierbesitzer sowohl auch für die Berufsgruppe THP ein Problem dar.

Seit einigen Jahren kämpfen die Verbände und THP für eine Bundeseinheitliche Abschlussprüfung, wie sich auch Heilpraktiker für Menschen ablegen müssen. Bisher leider ohne Erfolg!!!!
Jedoch sind die Verbände dazu übergegangen Abschlussprüfungen zu machen. Diese Prüfung besteht aus 3 Teilen. Einem schriftlichen und mündlichen Prüfung sowie das Schreiben einer Facharbeit über ein vorgegebenes Thema.

Wenn man sich für einen Termin bei einem THP entscheidet, sollte man sich also vorher genauestens über die absolvierte Ausbildung informieren. Ein wesentlicher Punkt ist außerdem die Sympathie, die zwischen dem Tierbesitzer und dem THP vorhanden sein sollte. Es nützt nichts, wenn der Tierbesitzer den THP unsympathisch findet und umgekehrt.

Außerdem sollte sich der THP ausreichend Zeit nehmen. Der Tierbesitzer sollte sich nicht gehetzt oder unwohlfühlen.
Die möglichen Ursachen und Auslöser sollten besprochen werden sowie die Therapiemöglichkeiten samt Vor- und Nachteilen. Auch sollte der THP auf evtl. Haltungs- und Fütterungsbedingungen hinweisen und Vorschläge zur Verbesserung machen.

 


 

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